Contact
Die Demokratisierung des Venture Capital Marktes
Unternehmen wie Facebook, Google, eBay und Spotify haben neue Geschäftsmodelle geschaffen und den Alltag verändert. Alle wurden initial über Venture Capital Investments finanziert. Spätestens seit der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ ist das Investieren in Startups als Geldanlage auch in Deutschland in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Venture Capital Investments finden sich zwar erst allmählich in den Portfolios semi-professioneller und privater Investoren wieder. Doch das Ökosystem der Startup-Finanzierung steht vor einem Wandel, den wir vom klassischen Aktiengeschäft schon kennen. In 1980er-Jahren waren Aktien eine Sache für Finanzprofis und erfahrene Geldanleger. Heute ist der Kauf von Aktienanteilen über Anbieter wie Trade Republic für viele private Investoren so normal wie Online-Banking. Neue digitale Plattformen versprechen nun denselben Paradigmenwechsel im Bereich Venture Capital: Sie wollen nicht nur den Zugang erleichtern, sondern den gesamten Investment-Prozess digitalisieren und optimieren.
Venture Capital als Anlageklasse
Venture Capital, Private Equity – die beiden Schlüsselbegriffe der privaten Unternehmensfinanzierung haben Überschneidungen, es gibt aber auch Unterschiede. Venture Capital Beteiligungen setzen zumeist mit oder während der Gründungsphase (Early Stage Phase) ein und bevorzugen grundsätzlich eine Minderheitsbeteiligung am Zielunternehmen, die das Schalten und Walten dem Gründerteam überlässt. Oft gibt es mehrere Finanzierungsrunden, in denen verschiedene Co-Investoren Kapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen die Zeichnung neuer Anteile in die Gesellschaft einbringen. Private Equity Fonds beteiligen sich überwiegend an reiferen Unternehmen in etablierten Branchen und gestalten sich in der Regel im Rahmen einer einzigen Transaktion, bei der Anteile eines verkaufenden Gesellschafters durch den Private Equity Investor unter Zwischenschaltung übernommen werden.
Generell gilt: Das Potential für ertragreiche Unternehmensinvestments ist am privaten Kapitalmarkt deutlich höher als am Markt für öffentlich gelistete Unternehmen, wie z.B. der Frankfurter Börse. Grund dafür sind zum einen die mehr als viermal höhere Anzahl an Unternehmen (vgl. Abbildung 1) und zum anderen der frühe Einstieg in die Wertentwicklung bei noch jungen Unternehmen. Das damit erhöhte Risiko bei Venture Capital Investitionen geht einher mit der Möglichkeit von deutlich höheren Renditen. Deshalb ist in der Welt des Venture Capitals die Diversifikation des Portfolios für ein erfolgreiches Anlegen mindestens so essenziell wie im Aktienmarkt.

Um das „Hit-or-Miss“ Problem zu entschärfen, muss das Portfolio zwingend breit gefächert werden, wie hier und hier erläutert wird.
Das Beispiel Presize
In der „Die Höhle der Löwen“ stellte die Firma Presize 2020 einen digitalen Größenberater vor. Die KI-Software macht es möglich, mittels mobiler Body-Scanning-Technologie die passende Konfektionsgröße für Online-Bestellungen zu finden. Neben Großinvestor Carsten Maschmeyer investierten auch Plug & Play, UnternehmerTUM und mehrere Angel-Investoren in presize.ai. Insgesamt flossen rund 2 Millionen Euro. 2022 übernahm der Facebook-Mutterkonzern Meta das Startup aus München. Über den finalen Kaufpreis ist zwar nichts bekannt, doch aus Kreisen von Business Angels war zu erfahren, dass sich der Wert ihrer Investitionen im Laufe von 2 – 3 Jahren vervielfacht hatte. Der Exit des Konkurrenten FitAnalytics an Snapchat im Vorjahr belief sich auf stolze 114 Millionen Euro – in beiden Fällen wird sich das Investment gelohnt haben.

Als privater Anleger wäre man vielleicht gerne dabei gewesen. Aber ist Presize nur ein seltener Einzelfall? Laut dem Europe Developed Venture Capital Index haben europäische Venture Capital Fonds in den vergangenen zehn Jahren eine durchschnittliche Nettorendite von 22,7% pro Jahr erzielt. Damit erzielt VC im Vergleich zu anderen Anlageklassen eine der höchsten durchschnittlichen Jahresrenditen der letzten zehn Jahre. Schön für die, die vor zehn Jahren schon investierten – oder eher investieren konnten.

Startup-Investments als Geldanlage
Die Zugangswege zu Venture-Investments sind vielfältig. Professionelle Anleger wie z.B. Business Angels investieren direkt in Unternehmen. Vor allem finanzstarke Anleger sichern sich mittlerweile über Private-Equity Unternehmen wie liqid.de indirekt Beteiligungen an Venture Fonds. Hier sind allerdings Anlagesummen von mindestens 200.000 Euro gefragt und man beteiligt sich nicht direkt an bestimmten Unternehmen, bleibt also in gewisser Weise anonym.
Wer deutlich kleinere Summen anlegen möchte, kann sich über sogenannte Crowdfunding-Portale wie companisto an Finanzierungsrunden beteiligen. Vielen ist auch diese Anlageform zu anonym und unter Profis gilt die Faustregel, dass hier „nicht die besten Fische“ unterwegs sind.
Gruppen von Freunden, Bekannten oder Gleichgesinnten haben die Möglichkeit, alle Investoren in einer eigens gegründeten Holding-Gesellschaft zu bündeln, die dann letztendlich an der Firma beteiligt ist. Das nennt man Pooling. Das Schweizer Fintech Leva hat es zum Geschäftsmodell gemacht, solche Zweckgesellschaften aufzusetzen und zu verwalten. Das hat den Vorteil, dass der Cap Table nicht zu zerstückelt und auch das Stimmrecht nicht auf Dutzende oder gar Hunderte Gesellschafter verteilt ist. Aber der klare Nachteil liegt in der Begrenztheit – die Investoren müssen zuerst einmal zusammenfinden, und der Kreis der Investments ist begrenzt.
Venture Capital – spannend, aber noch schwer erreichbar.
So vielfältig die Zugangswege sind, so unübersichtlich sind sie auch. Für Interessenten ohne Erfahrung bauen sich viele Hürden auf. Denn der Mindestanlagebetrag für Direktinvestitionen in Venture Capital Fonds liegt in der Regel bei 200.000 bis 1 Mio. Euro bei hohen Fristigkeiten in der Kapitalbindung – zu viel und zu lange für die meisten Privatanleger. Und für direkte Pre-Seed-Investitionen in Unternehmen fehlt das Network eines etablierten Business Angels. Sollte man doch Zugang zu Unternehmensbewertungen haben, muss man diese bewerten können – und dafür bedarf es Markterfahrung.
Selbst wer über diese Hürden springt, hat alsbald einen umfangreichen Vertrag auf dem Tisch liegen und muss beim Notar etwas unterschreiben, was er im Zweifelsfall gar nicht wirklich beurteilen kann. Alle rechtlichen Interaktionen erledigt man heute noch so wie vor 100 Jahren: mit komplizierten Vorgängen auf dem Papier.
Digitale Direktmodelle vereinfachen Venture Capital für jeden.
Durch diese Einstiegs-Scherereien nutzen private und semi-professionelle Investoren die Anlage in Startups bis heute kaum für den Vermögensaufbau und verpassen so die Möglichkeit, von attraktiven Renditepotenzialen zu profitieren. Neue Plattformen reduzieren die Hürden deutlich und öffnen mittlerweile die Tür für einen breiten Investorenkreis. Die Vorteile sind zugängliche Mindestanlagen, effiziente Verwaltungsprozesse, Strukturen für größte Transparenz und eine sichere Infrastruktur für juristische Prozesse.
Das Fintech AQUATY digitalisiert und vereinfacht den gesamten Investmentprozess vom Signing bis zum Exit. Ab 20.000 Euro ist der Einstieg möglich. Alle Marktteilnehmer – Investoren, Angel Investoren und Gründer – werden in einem transparenten Prozess eng miteinander vernetzt. So haben Neu-Investoren nicht nur Zugang zu völlig neuen Anlagemöglichkeiten, sondern profitieren auch direkt vom Know-how erfahrener Investoren, die ihr Wissen auf der Plattform direkt in ein Startup einbringen können. Die Infrastruktur gibt jedem Neuling eine solide Rechtsgrundlage für seine Investition. Sie vereinfacht den Vertragsaufwand, reduziert die Kosten und erspart den Besuch beim Notar.
Die AQUATY Lösung ist aktuell in der Closed-Beta und wird in Kürze für alle geöffnet. Gründer, Investoren und Investment Manager können sich vorab hier informieren und registrieren und werden per Mail aktuell über Neuigkeiten informiert.
Anmerkung der Redaktion: zeb consulting ist ein Gesellschafter der AQUATY GmbH und unterstützt diese finanziell und inhaltlich.